Schulpastoral und Spiritualität

Ihr seid willkommen! – „Unsere“ UkrainerInnen gehören dazu

In der Ganztagsbetreuung McOustem der Mittelschule Großostheim hat man in einer schwer planbaren Situation pragmatisch und unbürokratisch gehandelt. Religionslehrerin Christine Schandel berichtet, wie Integration dort gelingt.

Plötzlich waren sie auch bei uns: Nach dem Ende der Winterferien sind die ersten Flüchtlingskinder aus der Ukraine in der Mittelschule angekommen. Schnell und ohne großen Planungsvorlauf haben wir von der Nachmittagsbetreuung entschieden, für diese Schülerinnen und Schüler eine eigene Betreuungsgruppe am Nachmittag auf die Beine zu stellen, um ihnen eine echte Chance geben zu können, gut in der neuen Schule in Deutschland anzukommen. Bis Ende März hatten wir insgesamt sieben Kinder aus der Ukraine bei uns: zwei aus der Grundschule, drei aus der fünften Klassenstufe und zwei aus der siebten Klasse.

Aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es dann möglich geworden, den Neuankömmlingen über diese Betreuungsgruppe hinaus einen vertiefenden Einstieg zu bieten: Dank der Finanzierungszusage des örtlichen Schulamts wurde im April eine ukrainische DaZ-Klasse eingerichtet, in der die Schülerinnen und Schüler von Montag bis Freitag für die ersten vier Stunden gemeinsam einen Deutschkurs absolvieren. Damit von vornherein aber auch der Kontakt zu den Mitschülerinnen und Mitschülern aus den jeweiligen Klassen ermöglicht und vertieft wird, verbringen die ukrainischen Schülerinnen und Schüler täglich die letzten beiden Unterrichtsstunden im jeweiligen Klassenverband.

Anders als bei den üblichen Willkommensklassen gehören „unsere“ Ukrainer von Beginn an fest zur Schulfamilie. Dabei geht es nicht nur um den Spracherwerb, sondern auch um das schnelle Hineinwachsen in eine völlig neue Schul- und Lebenssituation. Diese DaZ-Klasse wird bis zum Ende des Schuljahres weitergeführt. Sie darf als Beleg dafür gelten, wie es uns als Schulfamilie gelingt, unseren pädagogischen Auftrag auch in schwer planbaren Situationen pragmatisch und unbürokratisch umzusetzen, zum Wohl der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler.

 

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