Information und Fortbildung

Thorsten Kneuer, neuer Mitarbeiter in der Schulpastoral

Das Interview mit Thorsten Kneuer führte Anja Legge.

  • Foto: Privat

    1994–2002 Studium der Theologie,
    2002 Priesterweihe

  • Kaplan in Aub, Baldersheim, Burgerroth und Buch, Rauhenebrach und Burkardroth
  • 2006–2008 Religionslehrer an der Dr. Georg-Schäfer-Berufsschule in Schweinfurt, seit 2008 an der Ludwig-Erhard-Berufsschule Schweinfurt
  • Weiterbildung in Bibliolog und Philosophischer Gesprächsführung
  • Seit 2017 Jugendseelsorger in der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) Main-Rhön
  • Seit November 2021 Referent für Schulpastoral

 

Was treibt junge Menschen heute um? Spielt Religion in deren Leben überhaupt noch eine Rolle?

Aus meiner Erfahrung an der Schule kann ich sagen, dass verfasste Religion und Kirche im Leben vieler junger Menschen kaum noch Relevanz haben. Die SchülerInnen, auf die ich treffe, erleben das in ihren Familien bereits in der Großeltern- und Elterngeneration. Dennoch haben Jugendliche auch heute große Lebensfragen und eine spirituelle Sehnsucht. Nur finden sie Antworten auf ihre Fragen eben nicht mehr bei uns. Mehr noch: Sie kommen gar nicht erst auf die Idee, im Christentum Antworten zu suchen.

Wie kann Schulpastoral die Jugendarbeit ergänzen?

In der Schule treffen wir gerade auf die jungen Menschen, die in unseren Gemeinden und in der kirchlichen Jugendarbeit erst gar nicht mehr auftauchen, von unseren herkömmlichen Angeboten also nicht erreicht werden. Darum glaube ich, dass Schule schon heute und mehr noch in Zukunft der Ort sein wird und sein muss, an dem wir präsent sind. Schulpastoral ist für mich dabei die Chance, lebensbegleitend zur Seite zu stehen und jungen Menschen im Entdecken der eigenen Fähigkeiten und der je eigenen Persönlichkeitsentwicklung Partner zu sein.

Besonders wichtig ist mir, dass die Begleitung junger Menschen nicht verzweckt wird. Es darf niemals darum gehen, Jugendliche für die Kirche zu rekrutieren. Schulpastoral wie Jugendpastoral denken also ganz vom jungen Menschen her. Da kann es gut sein, ihnen eine Stimme zu geben, wo sie selbst sich nichts (mehr) zutrauen oder wo sie überhört werden. Aber noch besser und wichtiger ist es in meinen Augen, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene befähigt werden, selbst laut und vernehmbar zu sein.

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