Information und Fortbildung

Interview: Packen wir’s an!

Die „Neuen“ in der Schulabteilung, Claudia Kotschy und PD Dr. Heinz Blatz, vorgestellt von Anja Legge.

Wer im Schulreferat anruft oder dort einen Termin hat, wird zunächst von ihr empfangen: Seit September 2024 ist Claudia Kotschy Sekretärin in der Schulabteilung. Neu im Bereich „Weiterbildung von Lehrkräften an Gymnasien und Realschulen“ ist seit Februar 2025 Studienrat PD Dr. Heinz Blatz.

Sekretariat der Schulabteilung: Claudia Kotschy

Foto: Privat
            • 1985 – 2011 Pfarrhausfrau
            • Engagement in der „Berufsgemeinschaft der Pfarrhausfrauen in der Diözese Würzburg“
            • seit Oktober 2012 in der Schulabteilung angestellt 2013/2014 Ausbildung zur Bürosachbearbeiterin
            • seit September 2024 im Sekretariat der Schulabteilung

Ganz neu sind Sie ja in der Schulabteilung nicht. Wie haben Sie den Umstieg von der Hintergrundtätigkeit ins Vorzimmer des Schulreferenten erlebt und was ist Ihnen im Kontakt mit Religionslehrkräften besonders wichtig?

Im ersten Moment hatte ich großen Respekt davor, zusätzlich zu meinen bisherigen Tätigkeiten die Aufgaben von Elisabeth Pfister (ehemalige Sekretärin des Schulreferenten) zu übernehmen. Als dann innerhalb der Abteilung einiges umstrukturiert wurde, hat mir das den Mut gegeben, das Angebot anzunehmen. Mit Herrn Engel habe ich einen sehr verständnisvollen Vorgesetzen sowie hilfsbereite Kolleginnen und Kollegen in der Abteilung. Gerade am Anfang war das sehr entlastend. Und step by step erhalte ich immer mehr Einblicke und Hintergrundwissen, was wiederum die Freude an der Arbeit erhöht. Den Kontakt mit Religionslehrkräften kenne ich bereits aus meinem bisherigen Arbeitsbereich, der Unterrichtsorganisation. Das ist natürlich jetzt viel umfangreicher und vielfältiger geworden. Insgesamt erlebe ich die Kontakte als sehr positiv! Am wichtigsten ist mir, dass ich den Menschen bei ihren Anliegen weiterhelfen kann.

Im Alter von 48 Jahren haben Sie nochmal ganz von vorne angefangen und eine Ausbildung zur Bürosachbearbeiterin gemacht. Woher nimmt man den Mut für einen solchen Schritt?

Für mich war es eine auf allen Ebenen existenzielle Situation. Nach 28 Jahren Dienst im Pfarrhaus musste ich mich mit Erkrankung und Tod des Pfarrers neu orientieren. Ich bin sehr dankbar, dass mir die Diözese damals angeboten hat, stundenweise im Ordinariat anzufangen. Weil ich meine Tätigkeit auf ein festeres Fundament stellen und einen Abschluss in der Hand haben wollte, habe ich mich 2013 zu einem Fernstudium entschieden. Ich denke, man muss einfach das Beste aus den Gegebenheiten machen und die Dinge anpacken. Ich war sehr gerne Pfarrhausfrau, habe aber auch den Neuanfang als erfüllend und bereichernd empfunden. Am meisten genieße ich jetzt die feste Wochenstruktur und mein freies Wochenende.

Welche Fähigkeiten aus der Zeit als Pfarrhausfrau bringen Sie in Ihre neue Tätigkeit ein?

Sicherlich den Blick aus einem ganz anderen Umfeld. Dank meiner Erfahrungen in der Fläche kann ich mich gut in viele Situationen hineinversetzen. Außerdem bin ich es gewohnt, mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu sein, und auch das über die Jahre geforderte Organisationstalent kommt mir zugute. Alles in allem bin ich froh, meine Erfahrungen hier einbringen zu dürfen und wünsche mir, dass ich auch an meiner neuen Stelle einen Beitrag für die Diözese leisten kann.

Weiterbildung von Lehrkräften an Gymnasien und Realschulen: PD Dr. Heinz Blatz

Foto: Privat
                                • 1996 – 2003 Studium an der Universität Würzburg: Diplom Katholische Theologie, Staatsexamen für
                                  das Lehramt an Gymnasien (Katholische Theologie/Germanistik)
                                • 2015 Promotion in Würzburg, 2022 Habilitation (Neues Testament) in Paderborn
                                • seit 2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrbe- auftragter und Lehrstuhlvertreter an den Hochschulen
                                  in Würzburg, Eichstätt, Essen und Pader-born sowie Studienreferendar und Studienrat an verschiedenen
                                  nordbayerischen Gymnasien
                                • seit 2022 Studienrat am Röntgengymnasium Würzburg
                                • seit 2022 Privatdozent für Neues Testament am Institut für Katholische Theologie der Universität Paderborn
                                • seit Februar 2025 Referent für die Weiterbildung von Lehrkräften an Realschulen und Gymnasien in der
                                  Schulabteilung der Diözese Würzburg

 

Als Privatdozent im Bereich Biblische Theologie sind Sie mit der Exegese des Neuen Testaments bestens vertraut. Inwiefern spielen moderne, wissenschaftliche Ansätze auch für den Religionsunterricht eine Rolle?

Im Umgang mit der Bibel unternehmen wir auch im Religionsunterricht den Versuch, den „breiten Graben“ zur damaligen Lebenswelt zu überbrücken. Gerade neue Forschungsergebnisse tragen dazu bei, die biblischen Texte mit deren Aussagen zu erhellen. Hierbei gibt uns die Wissenschaft vielfältige Werkzeuge an die Hand. Damit ist es wie mit dem Besteck beim Essen. Zu jedem Text passt eine Methode besser oder schlechter – so, wie man auch mit dem Messer nur mühsam eine Suppe löffeln kann. Altersgemäß aufbereitet können die Schülerinnen und Schüler selbst mit den biblischen Texten umgehen, diese vertiefter verstehen und sich dafür begeistern.

Welche Erfahrungen aus der Praxis bringen Sie mit? Wie „ticken“ Schülerinnen und Schüler heute und was erwarten Sie von einem zeitgemäßen Religionsunterricht?

Immer seltener bringen Schülerinnen und Schüler breite biblische Kenntnisse mit. Daher ist eine Beschäftigung mit der Bibel umso notwendiger, damit diese kein Buch „mit sieben Siegeln“ bliebt. Methodische Zugänge, der Einbezug neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Perspektivwechsel helfen, günstige Bedingungen im Religionsunterricht zu schaffen, sodass Text- und Lebenswelt wechselseitig und sinnvoll aufeinander bezogen werden können. Wichtig ist zudem, dass der Religionsunterricht auch Raum für die Schülerinnen und Schülern mit ihren Voraussetzungen, Möglichkeiten und Begabungen sowie für deren Anliegen lässt. So kann der Religionsunterricht als relevant und gewinnbringend für das Leben im Hier und Jetzt erfahren werden.

In der Schulabteilung sind Sie Ansprechperson für die Weiterbildung von Lehrkräften an Realschulen und Gymnasien. Was ist Ihnen bei dieser Aufgabe besonders wichtig und wo wollen Sie Schwerpunkte setzen?

Man ist als Lehrkraft immer wieder herausgefordert, neue Möglichkeiten für den Unterricht zu erkunden. Ein Einzelkämpfer hat es dabei meist schwer. Daher ist meines Erachtens der Austausch und die Vernetzung unter den Lehrkräften – auch der verschiedenen Schularten – ein wichtiger Aspekt. Hierbei will ich meine an Schule und Universität erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen. Ich freue mich darauf, mit den Lehrkräften an den Realschulen und Gymnasien in Kontakt zu kommen und gemeinsam für einen gelingenden Religionsunterricht zu wirken.

 

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