
Add-Dictionary: Sehnsucht nach … Entspannung. Praxisplus 2025
In dieser Woche geht es ganz entspannt zu in unserer Praxisplus 2025-Reihe „Add-Dictionary: Das Wörterbuch der gesunden (Sehn-)Süchte. Wir bieten Ihnen Ideen und Materialien zum Thema „Sehnsucht nach … Entspannung“. Von Barbara Mack.

Entspannung ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. Sie ist nicht nur eine mentale, sondern auch eine physiologische Notwendigkeit: Der Körper benötigt regelmäßige Phasen der Erholung, um Stresshormone abzubauen, den Blutdruck zu regulieren und die Muskulatur zu entspannen. Dabei geht die Sehnsucht nach Entspannung jedoch über das einfache Verlangen nach Ruhe hinaus. Sie umfasst auch das Streben nach einem inneren Gleichgewicht, einem Zustand der Gelassenheit und Zufriedenheit. Gerade Kinder und Jugendliche, die oft mit schulischem Druck, digitalen Reizüberflutungen und sozialen Herausforderungen konfrontiert sind, spüren diese Sehnsucht deutlich.
Entspannung kann viele Formen annehmen: Von der bewussten Atmung über gezielte Körperübungen bis hin zu kreativen und spirituellen Tätigkeiten. Besonders Atemtechniken und sanfte Bewegungen wie Dehnübungen oder progressive Muskelentspannung unterstützen den Körper dabei, in einen Zustand der Regeneration zu gelangen. Diese Techniken aktivieren das parasympathische Nervensystem, das für Erholung und Ruhe zuständig ist, und helfen, eine gesunde Balance zwischen Anspannung und Entspannung herzustellen. Darüber hinaus können auch kleine Massagen, sanfte Berührungen oder das bewusste Wahrnehmen von Körperempfindungen zur Entspannung beitragen. Fantasiegeschichten mit und ohne Bewegung fördern ebenfalls das Abschalten und das Eintauchen in eine entspannende innere Welt. Sie bieten nicht nur eine Möglichkeit zur Stressbewältigung, sondern sind auch eine Gelegenheit, sich selbst besser kennenzulernen und zur eigenen Mitte zu finden.
Wenn man mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, ist es wichtig, ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie ihre Sehnsucht nach Entspannung stillen können. Dabei geht es nicht nur um Techniken, sondern auch um die bewusste Reflexion: Was bedeutet Entspannung für mich? Wann und wo fühle ich mich wirklich entspannt? Indem wir diesen Fragen gemeinsam nachgehen und sie mit praktischen Übungen verbinden, schaffen wir nicht nur Momente der Entspannung, sondern legen auch einen Grundstein für langfristige Resilienz und Wohlbefinden.
Folgende Unterrichtselemente möchten Sie anregen, sich mit Ihren Schülerinnen und Schülern auf den Weg zu machen, kreativ über Entspannung nachzudenken und verschiedene Wege zur Entspannung zu erkunden:
- Entspannungsreise mit Bewegung
- Zielgruppe: Alle Altersgruppen
- Durchführung: Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich frei im Raum zu leiser Musik. Die Lehrkraft beschreibt eine Reise zu einem entspannenden Ort (z. B. ein Strand, eine Wiese, ein Berggipfel). Die Kinder stellen die Szenen mit Bewegungen nach (z. B. Sand durch die Hände rieseln lassen, eine Blumenwiese betrachten, die Bergluft einatmen). Zum Abschluss können sie ihre Eindrücke in kurzen Sätzen aufschreiben oder malen.
- Entspannungskarten gestalten
- Zielgruppe: Sekundarstufe
- Durchführung: Jede Schülerin und jeder Schüler erstellt eine Karte mit einer individuellen Entspannungsübung. Beispiele könnten sein: „3 Dinge, die ich an meinem Tag schön finde“ oder „1 Minute bewusstes Atmen“. Diese Karten werden gesammelt und können in Stresssituationen genutzt werden.
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Foto: B.Mack Sinne schärfen – die Entspannungsbox
- Zielgruppe: Alle Altersgruppen
- Durchführung: Eine Box wird mit verschiedenen Gegenständen gefüllt, die zur Entspannung beitragen (z. B. eine weiche Feder, Lavendelsäckchen, beruhigende Bilder). Die Schülerinnen und Schüler nehmen einen Gegenstand heraus und beschreiben, warum er entspannend wirkt. Diese Übung fördert die Wahrnehmung und Achtsamkeit.
- Mandala-Geschichte
- Zielgruppe: Grundschule und Sekundarstufe
- Durchführung: Während die Schülerinnen und Schüler ein Mandala ausmalen, liest die Lehrkraft eine beruhigende Geschichte vor, die zur Reflexion über Entspannung anregt. Anschließend können sie ihre Gedanken und Gefühle zur Geschichte austauschen.
- Klang der Entspannung
- Zielgruppe: Alle Altersgruppen
- Durchführung: Unterschiedliche Instrumente (z. B. Klangschalen, Glockenspiele, Regenmacher) werden im Klassenzimmer ausprobiert. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren, welcher Klang für sie besonders entspannend wirkt, und können in kleinen Gruppen eine Klangcollage erstellen.
- Dankbarkeitsübung
- Zielgruppe: Sekundarstufe
- Durchführung: Jede Schülerin und jeder Schüler notiert drei Dinge, für die sie oder er an diesem Tag dankbar ist. Diese Reflexion kann als Einstieg oder Abschluss einer Unterrichtsstunde genutzt werden und hilft, eine positive Grundstimmung zu schaffen.
- Kreatives Schreiben: Mein Entspannungsort
- Zielgruppe: Sekundarstufe
- Durchführung: Die Schülerinnen und Schüler schreiben eine kurze Geschichte über ihren persönlichen Ort der Entspannung. Das kann ein realer Ort sein, oder ein Ort, den sie in ihrer Fantasie gestalten. Anschließend können sie ihre Texte vorlesen und darüber diskutieren, welche Elemente in allen Geschichten entspannend wirken.
- Gruppenprojekt: Entspannungsraum gestalten
- Zielgruppe: Sekundarstufe
- Durchführung: In kleinen Gruppen planen die Schülerinnen und Schüler einen idealen Entspannungsraum für die Schule. Sie können ihre Ideen zeichnen, Modelle bauen oder mit digitalen Tools visualisieren. Zum Abschluss präsentieren sie ihre Entwürfe und diskutieren darüber, welche Elemente am wichtigsten sind.
Noch mehr Entspannung? Methodenkarten mit Ideen und sofort einsetzbaren Übungen können Sie mit einem Klick auf das Bild herunterladen:

Bonus:
Viele weitere Hintergrundmaterialien und Links finden Sie auf unserer Taskcard „Entspannung im Klassenzimmer“.

