4. Advent – Ein Licht, das verbindet – das Friedenslicht von Bethlehem
Heute entzünden wir die vierte und letzte Kerze an unserem Adventskranz für Sie – Weihnachten ist nah! Im Mittelpunkt steht das Friedenslicht von Bethlehem mit Ideen fürs nächste Jahr von Frank Greubel und Barbara Mack. Als Bonus gibt es noch Impulse zu den O-Antiphonen von Matthias Och.
Ein Licht, das verbindet – das Friedenslicht von Bethlehem
Jedes Jahr in der Adventszeit wird das Friedenslicht aus Betlehem als Symbol für Frieden, Hoffnung und Gemeinschaft in die Welt getragen. Diese Tradition reicht bis ins Jahr 1986 zurück. Damals wurde das Licht zum ersten Mal von einem Kind aus Österreich in der Geburtsgrotte entzündet und dann in seine Heimat gebracht. Seitdem verbreitet sich dieses kleine Licht jedes Jahr über viele Grenzen hinweg und erreicht Millionen Menschen, um sie daran zu erinnern, wie wichtig Frieden ist – sowohl in den Herzen als auch in der Welt.
Immer in der Nacht zum dritten Advent kommt das Friedenslicht auch nach Deutschland und wird hier in vielen Kirchen, aber auch in vielen Privathäusern und öffentlichen Einrichtungen geteilt. Doch in diesem Jahr gibt ist etwas anders: Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage im Nahen Osten konnte die Flamme zum ersten Mal nicht in Betlehem entzündet werden. Dennoch bricht die Botschaft des Friedens nicht ab – im Gegenteil, sie wird durch die besondere Lösung in diesem Jahr noch kraftvoller.
Das diesjährige Friedenslicht stammt aus der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr in Österrich. Denn dort bewahren Pfadfinder*innen das Friedenslicht des Vorjahres über das gesamte Jahr hinweg auf. „Das Friedensthema ist bei uns das ganze Jahr über so präsent, dass wir als eine der größten Friedensbewegungen der Welt das Friedenslicht ganz bewusst ganzjährig hüten“, erläutert die örtliche Friedenslichtbeauftragte.
Am Samstag vor dem dritten Advent konnten sich deshalb auch dieses Jahr Delegationen aus vielen Ländern in Wien, um das Licht aus Bethlehem, das von den Pfadfindern in Steyr so liebevoll gepflegt wurde, zu empfangen und es von dort in ihre Heimatländer weiterzutragen. Auch deutsche Pfadfinder*innen nahmen an dieser Gottesdienst teil und brachten das Licht in ihre Gemeinden und Städte, eine kraftvolle Geste der Solidarität und des gemeinsamen Engagements für eine friedvollere Welt.
Das Friedenslicht erinnert uns daran, dass Frieden nicht nur eine globale, politische Aufgabe ist, sondern bei jedem Einzelnen beginnt. Die Flamme steht für die Hoffnung, dass selbst in schwierigen Zeiten kleine Zeichen Großes bewirken können. Sie fordert uns auf, aktiv zu werden – im Kleinen wie im Großen. Die Worte der Friedenslichtbeauftragten in Steyr machen dies deutlich: „Es erinnert uns das ganze Jahr daran, uns nach Kräften für den Frieden einzusetzen.“
In einer Zeit, in der Konflikte, Unsicherheiten und Angst die Welt prägen, ist das Friedenslicht ein Symbol der Zuversicht und ein Appell, den Mut nicht zu verlieren, sondern weiterhin Brücken zu bauen und uns unermüdlich für Frieden und Versöhnung einzusetzen.
Das Friedenslicht aus Betlehem mag in diesem Jahr nicht von der ursprünglichen Quelle stammen, doch seine Botschaft bleibt dieselbe: Frieden ist möglich – wenn wir ihn in unseren Herzen tragen und durch unser Handeln in die Welt hinausstrahlen.
Ausführliche Informationen zum Friedenslicht von Bethlehem finden Sie auf der Website zur Aktion.
Die besondere Idee:
Friedenslichter – ein Gottesdienst mit dem Friedenslicht aus Bethlehem
Die Idee für einen ganz besonderen Gottesdienst im Advent hatte Gemeindereferent Frank Greubel. Er bot eine jugendgerechte Feier rund um das Friedenslichts aus Bethlehem an– jedoch nicht nur für seine eigenen Schülerinnen und Schüler. Dazu lud am 18.12.2024 um 7 Uhr morgens alle umliegenden Schulen in die Kirche St. Sebastian in Würzburg-Heuchelhof ein.
Gottesdienst „Ein Licht aus Bethlehem“
Pfadfinder bringen das Friedenslicht aus Bethlehem in die Kirche. Dieses Licht, urspünglich entzündet in der Geburtsgrotte Jesu, wird mit Schülerinnen und Schülern geteilt.
Eine besondere Lichtaktion mit den Schülerinnen und Schülern
Das Besondere: Die Schülerinnen und Schüler werden eingeladen, ein Foto des Friedenslichts mit ihren Handys zu machen. Dabei bleibt es nicht: Zum Lied „Tragt in die Welt nun ein Licht“ fürfen alle ihre Handy-Taschenlampen aktivieren. Wie bei einem Konzert werden die Handys geschwenkt – ein gemeinsames, berührendes Zeichen der Verbundenheit, das die Kirche in ein Meer aus Lichtern taucht.
Namen an der Krippe in Bethlehem
Ein weiterer Höhepunkt ist die Vorstellung der Aktion „Ich trage deinen Namen“. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Namen oder die von Menschen, die ihnen wichtig sind, auf eine Liste zu schreiben. Diese Namen wurden in Sankt Sebastian anschließend von einem Gemeindemitglied, das unmittelbar nach der Feier nach Jerusalem reiste, zur Dormitio-Abtei gebracht. Dort werden die Namen auf eine große Schriftrolle übertragen, die in der Heiligen Nacht zur Geburtskirche nach Bethlehem getragen und vor der Krippe niedergelegt wird.
So entsteht ein symbolischer Kreislauf: Wir erhalten das Licht aus Bethlehem – und senden unsere Namen als Zeichen der Gemeinschaft und Verbundenheit zurück an diesen heiligen Ort.
Ein besonderer Impuls für die Weihnachtszeit
Dieser Gottesdienst zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie man Schülerinnen und Schüler in der Adventszeit erreichen kann: durch starke Symbole, gemeinsames Erleben und konkrete Aktionen, die Hoffnung und Verbundenheit schenken.
Elemente rund um das Friedenslicht von Bethlehem
Weitere Ideen und Elemente zum Friedenslicht von Bethlehem für Unterricht, Frühschichten und Gottesdienste haben wir für Sie hier zum Download zusammengestellt.
Bonus:
Die O-Antiphonen – Impulse für (Religions-)Lehrkräfte
Matthias Och aus dem RPI Würzburg hat sich eine besondere Aktion für Lehrkräfte ausgedacht: Für jeden Tag hat er Impulse zu den O-Antiphonen, der alten kirchlichen Tradition, die uns durch die letzten Tage vor Weihnachten begleitet, vorbereitet. Sie können diese Impulse täglich auf unserem Instagram-Kanal nachlesen – und jetzt auch hier auf der Website. Alle bisher geposteten Impulse finden Sie hier bereits. Bis zum Heiligabend werden wir diese Seite jeden Tag mit dem aktuellen Impulsen aktualisieren – kommen Sie wieder! Als kleines Weihnachtsgeschenk können Sie sich dann ab dem 24.12. auch alle Impulse für Ihren eigenen Gebrauch herunterladen.
Filmtipps zum 4. Advent aus dem RMZ:
Paule und das Krippenspiel
2020, 17 Min., ab 8 Jahre
Es geht auf Weihnachten zu. Die Lehrerin Frau Rübsam möchte mit ihrer Schulklasse ein Krippenspiel für die Eltern aufführen. Die Kinder streiten sich um die Rolle des Engels, darum soll ein Casting entscheiden, wer die Rolle besetzen darf. Die blonde Sarah sieht sich als den idealen Engel doch auch Paule möchte im Spiel die frohe Botschaft verkünden. Sarah will es allerdings nicht zur Abstimmung kommen lassen, weil sie findet, dass Engel immer blond und auch immer weiß sind … Paule läuft traurig weg, aber nach Intervention der Lehrerin bekommt Paule die Rolle doch. Als Paule erfährt, dass Sarahs Mutter am Tag der Aufführung wahrscheinlich arbeiten muss, sorgt er heimlich dafür, dass sie kommen kann. Gerade scheint alles geregelt, da kommt es in der Schulaula zu einem Wasserschaden, so dass die Kinder einen anderen Ort für die Aufführung suchen müssen – und wie Maria und Josef in der Weihnachtsgeschichte von verschiedenen Gasthäusern abgewiesen werden. Der Pfarrer des Städtchens schließlich weiß einen Ort. Der erweist sich als ebenso passend wie stimmungsvoll. Und schon ist der Abend der Aufführung gekommen – und bringt so manche Überraschung mit sich. Ein Engel muss nicht blond sein und Paule erweist sich nicht nur in der Schulaufführung als beeindruckender Verkündigungsengel, sondern wirkt auch im Alltagsleben der Schülergruppe wie ein Engel. Dabei fließt das Thema Diversität harmonisch in die Weihnachtsbotschaft des Krippenspiels ein. Ein schön inszenierter, sehr berührender Kinderfilm.
Weihnachten 1914
2004, 11 Min., ab 14 Jahre
Westfront Weihnachten 1914: Die Truppen des Deutschen Reiches liegen den feindlichen Heeren in unerbittlichem Stellungskrieg gegenüber. In den Gräben herrscht das Grauen. Hüben wie drüben sind die Soldaten des Mordens überdrüssig. Eine deutsche Kompanie wartet vergeblich auf Proviant-Nachschub. Um Weihnachten nicht hungernd verbringen zu müssen, wollen sie ihre Zigaretten bei den Franzosen gegen Essbares tauschen. Sie schlagen eine Waffenpause vor, legen ihre Waffen nieder und begegnen dem Feind im Niemandsland. Am gottverlassensten Ort der Erde geschieht ein Wunder – Soldaten verfeindeter Nationen feiern gemeinsam Weihnachten im Todesstreifen.