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Fußball als Inspirationsquelle pastoraler Leidenschaft

Von Thorsten Kapperer.

Es war die 34. Spielminute im letzten Heimspiel meiner Mannschaft SG Karsbach II gegen die SG Eußenheim-Gambach II in der untersten Spielklasse in Bayern, der B-Klasse (Kreis MainSpessart). Mitspieler Schulte köpft mir am 16-Meter-Raum den Ball mustergültig genau auf den Fuß, ich nehme ihn direkt und versenke ihn im rechten oberen Dreieck des Tores. Zuerst konnte ich es selber nicht glauben. Aber als meine Mitspieler freudestrahlend auf mich zukamen, war ich überglücklich über mein erstes Saisontor. Oft genug hatte ich den Ball diese Saison in aussichtsreicheren Positionen schon neben oder über das Tor befördert. Oft genug merke ich, wie mir ganz einfach aufgrund des mangelnden Trainings die Kondition fehlt. Und dennoch brennt die Leidenschaft des Fußballs nach wie vor unbändig in mir. Ich bin seit 1987 Fußball-Spieler und Fan und bin immer noch mit ganzem Herzen dabei.

Solche Zeilen könnten unzählige SchülerInnen sicherlich auch schreiben. Denn ich bin mit meiner Fußball-Leidenschaft bei weitem nicht alleine. Derzeit sind gut sieben Millionen Menschen in ca. 24.500 Vereinen des Deutschen Fußball-Bundes gemeldet.

Fußball – das ist Emotion pur, Leidenschaft pur, Leben pur. Wäre es da nicht bereichernd, uns und unseren Glauben auch als ReligionslehrerIn oder SchülerIn von der positiven Leidenschaft des

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Fußballs anstecken und uns von ihr inspirieren zu lassen? Keine Frage: im Religionsunterricht gibt es sicher immer wieder emotionale Momente. Da der Fußball jedoch ein solch omnipräsentes Thema ist, bietet es sich meiner Meinung nach gerade im Religionsunterricht an, anhand dieses Themas mit den SchülerInnen über deren persönliche Leidenschaften ins Gespräch zu kommen.

Ich jedenfalls habe sowohl im Religionsunterricht als auch im Rahmen der Firmkatechese gute Erfahrungen damit gemacht.

Zunächst habe ich die SchülerInnen gebeten zu sagen, was ihnen spontan einfällt, wenn sie den Begriff „Fußball“ hören. Die Weite der facettenreichen Antworten habe ich dann fokussiert auf das Thema „Leidenschaft“ – die es ja im Fußball wie im Leben gibt. Dabei sind wir zunächst der Frage nachgegangen, ob denn die Leidenschaft beim Fußball so weit gehen darf, dass man Fußball sogar als Religion bezeichnen könnte / dürfte. Dann zeigte ich einen Kurzfilm mit einem konkreten Beispiel eines Fußball-Workshops, der aufzeigte, was die Kirche vom Fußball lernen kann. Schließlich durften sich die SchülerInnen in einem „Brief an sich selbst“ Gedanken zu ihren ganz persönlichen Leidenschaften machen. Je nach Möglichkeit ist es natürlich bestens, wenn man diese theoretische Einheit mit einem gemeinsamen Fußball-Spiel beendet.

Ich bin im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten auch gerne bereit, zu Ihnen an die Schule zu kommen und ein Modul (ähnlich dem eben Beschriebenen) mit Ihrer Klasse durchzuführen. Meine Kontaktdaten finden Sie auf meiner Homepage www.fussball-kirche.de. Ansonsten freue ich mich natürlich darüber, wenn Sie das Thema im Religionsunterricht einmal aufgreifen.

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