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Dr. Johannes Pfeiff, neuer Mentor zukünftiger Religionslehrkräfte

Das Interview mit Dr. Johannes Pfeiff führte Anja Legge.

 

Foto: Privat
  • Studium der evangelischen und katholischen Theologie, 2019 Promotion in Alter Kirchengeschichte
  • Seit 2016 Religionslehrer i. K. an verschiedenen Schulen des Bistums
  • Seit 2012 Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Altertums, Patrologie und christliche Archäologie, Lehrbeauftragter für das Hebraicum sowie Studienkoordinator und Trainer im Sportbereich
  • Seit September 2021 Mentor für künftige ReligionslehrerInnen im Bistum

 

 

Ein Kirchengeschichtler ist vor allem im Altertum unterwegs. Wo ist die Verbindung ins Heute, ins Mentorat künftiger ReligionslehrerInnen?

Das Altertum ist unserer Gegenwart in manchem näher, als man denkt. Ein Beispiel dafür ist die Situation junger ReligionslehrerInnen, die mittlerweile oft mit SchülerInnen arbeiten dürfen, die ihnen ein deutliches Gefühl für einen Relevanzverlust der Kirche vermitteln. Es ist nicht mehr allein mangelnde kirchliche Sozialisation, die den Reliunterricht erschwert, vielmehr sehen sich ReligionslehrerInnen heute mit einer grundsätzlichen Infragestellung ihres Fachs konfrontiert. Der jungen Kirche ging es in dieser Hinsicht nicht anders: Auch sie musste erst eigene Antworten darauf finden, worin ihr Wert für die Welt besteht. Für die Kirche war das damals eine unheimliche Chance, die sie klug genutzt hat.

Was macht ein Mentor? Was dürfen angehende Religionslehrkräfte von Ihnen erwarten?

Vor allem bin ich da. Ich begleite, unterstütze und reflektiere den Weg vom ersten Semester bis zum zweiten Staatsexamen. Dazu gehören auch Seminare an der Uni, außeruniversitäre sportliche oder spirituelle Angebote und die Hinführung zur Missio canonica, der kirchlichen Lehrerlaubnis. In diesem Prozess versuche ich, ein offener und authentischer Ansprechpartner zu sein.

Diese Frage begegnet mir oft, aber bisher bin ich mit ihr nie ganz glücklich geworden: Woran lässt sich ein Gelingen bemessen? Und aus wessen Perspektive ist zu urteilen? Eine zufriedenstellende Beantwortung scheint mir schon deswegen unmöglich, weil der Religionsunterricht – glücklicherweise – den Persönlichkeiten der SchülerInnen und LehrerInnen viel Raum lässt und die Meinungen aller Beteiligten über seine Bewertung doch oft divergieren. Mir persönlich ist aber wichtig, dass der Unterricht von den SchülerInnen als relevant erfahren wird und Raum für deren Anliegen lässt, sowie dass die Lehrkraft zu einem authentischen, ehrlichen Zeugnis fähig ist.

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