Die eigene Weise finden. Spätmittelalterliche Mystik als Inspiration für heute. 9.00 – 16.00 Uhr, Burkardushaus Würzburg
DIÖZESANER STUDIENTAG
Leitung: Thomas Riebel, SchR i. K.
Referent: Prof. Dr. Christine Büchner, Lehrstuhl für Dogmatik, Julius-Maximilians-Universität Würzburg; N.N.
Wir befinden uns gesellschaftlich und religiös in einer Zeit der Unsicherheit und Krise, ähnlich vielleicht wie die Menschen im Ausgang des Mittelalters. Tradierte Wahrheiten und Institutionen tragen nicht mehr, weil sie der Komplexität und Veränderung unserer Welterfahrung nicht mehr entsprechen. Menschen sind auf der Suche nach Neuausrichtung.
Mystische Traditionen erfahren in diesen Zeiten zu Recht einen Aufschwung, weil sie selbstverständlich gebrauchten Gottesbildern und festgelegten Gottesorten eine grundlegende Skepsis entgegenbringen. Begründet ist diese Skepsis in der Erfahrung, dass das, was uns und alles um uns herum ausmacht, viel tiefer, andersartiger und verflochtener ist als das, was wir davon erkennen können. Damit stehen diese Traditionen an der Seite von und in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen wie Gender trouble, religiöser Pluralisierung und religiöser Individualisierung.
Am Beispiel des Denkens Meister Eckharts (1260-1326) und anderen mittelalterlichen Mystiker*innen geht es darum zu verstehen: Was macht christliche Mystik aus? Worin besteht ihr Potential für ein authentisches Christ*insein heute?
Am Nachmittag finden unterrichtspraktische Workshops zum Thema „Religionsunterricht und Spiritualität“ statt.