Schulpastoral und Spiritualität

Schulpastoral / Schulseelsorge

Klärungen zum Selbstverständnis. Von Ulrich Geißler.

Wie verstehe ich mich als Lehrkraft für Religion? Wie ist mein Aufgabenfeld und wie ist die Außenwahrnehmung an meiner Schule? Und: Wie bezeichne ich mich selbst – als Lehrkraft, die weit über den Unterricht hinaus für die Menschen im Lebensraum Schule da ist?

Die Lehrerinnen und Lehrer, die sich für die Menschen an ihrer Schule engagieren und bei Projekten in der Gestaltung des Schullebens mitwirken, tun dies mit einem ganz unterschiedlichen Rollenverständnis: Die einen handeln im Rahmen ihrer Aufgaben als Lehrkraft und würden sich selbst eher nicht als Schulseelsorger/-in bezeichnen, andere wie etwa Michael Kerber stellen ihr Engagement bewusst unter den Titel „Schulseelsorger/-in“.

Der Begriff Schulpastoral ist für viele immer noch eher sperrig, und das, obwohl er seit 1996 verwendet wird. Inhaltlich ist Schulpastoral sehr weit gefasst. So können ganz vielfältige Tätigkeiten, die über den Unterricht hinaus gehen, als Bausteine der Schulpastoral gesehen werden. Schulpastoral umfasst die Gestaltung des Schullebens in christlichem Geist und konkretisiert sich in der Begleitung von Menschen, in der

Durchführung von religionspädagogischen Projekten sowie Angeboten der Persönlichkeitsbildung und des spirituellen Lebens. Zielgruppe und Akteure können dabei Lehrkräfte, Schüler/-innen und Eltern sein. Die meisten praktizieren dies als Lehrer/-in ohne zusätzlichen Titel. Ein einfach verständlicher Begriff für die Handelnden wurde auch nach Jahrzehnten noch nicht gefunden. Wer am Weiterbildungskurs Schulpastoral teilgenommen hat, verwendet die Bezeichnungen „Akteur/in der Schulpastoral, „Verantwortliche/r der Schulpastoral“, „Beauftragte/r für Schulpastoral“ oder „Schulseelsorger/-in“.

Der Begriff Schulseelsorge entspricht mehr dem Sprachgebrauch und beinhaltet in Anlehnung zum Beispiel an die Krankenhausseelsorge vor allem die christliche Zuwendung und Begleitung einzelner Menschen durch einen Seelsorger bzw. eine Seelsorgerin. Michael Kerber beschreibt dies anschaulich.

Als ehemaliger Diözesanreferent für Schulpastoral betrachte ich die Arbeit all dieser Menschen für ihre Mitmenschen an der Schule als sehr wichtig. Ich wünsche Ihnen allen gutes Gelingen und Freude dabei mit der Bezeichnung, die für Sie am besten passt.

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