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Gesichter des RU

Michaela Reif-Schnaidt. Foto: Privat

Religionsunterricht bedeutet für mich …

eine bescheidene Mitgestaltung von „Lebensglück“ und „Lebenshilfe“ aus Kinderaugen, um den Schülerinnen und Schülern Anknüpfungspunkte für ihre religiösen Erfahrungen in der jeweils ganz alltäglichen Situation bieten zu können. Das gelingt natürlich nicht immer. Wichtig ist mir aber zu vermeiden, dass die Kinder moralisierend und eher pseudoreligiös agieren, weil sie denken, dass ich das von ihnen erwarten würde.

Eine Sternstunde im Religionsunterricht …

zu benennen fällt mir schwer, denn ich würde so viele „Sterne“ nicht nennen dürfen. Tatsächlich sind die „Sterne“ aber oft unvorhersehbare Momente. Äußerungen oder Darstellungen mit emotionaler Tiefe, die uns alle, Schüler*innen und mich eingeschlossen, überraschen und zum Staunen bringen können. Beispiel eines verhaltenskreativen Jungen zum Thema „Bedingungslosigkeit von Liebe“: „Ich weiß jetzt, dass mein Opa wie Jesus ist. Zu dem kann ich auch immer kommen, auch wenn ich die Leonie geärgert oder in der Reliprobe ne Fünf hab.“

Eine Schule ohne Religionsunterricht ist …

wie ein Gesicht ohne Augen. Im RU sprechen Augen mehr als Worte, kann ich vieles sagen und mitteilen, ohne alles verbalisieren zu müssen, Beziehung sehen und weitergeben.

Meine Lieblingsmethoden im Religionsunterricht …

sind die Gestaltungselemente, für mich v. a. im musikalischen Bereich. Hier bekommen die Schülerinnen und Schüler Ausdrucksformen angeboten, die es ihnen ermöglichen ihrem Eindruck Ausdruck zu verleihen. Diese Ergebnisse sind wertfrei, aber nicht kriterienfrei. Sie können für sich stehen und wirken, können aber auch Chancen sein, erneut in den Austausch zu kommen. Das ist soooooo schön.

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