Information und Fortbildung

Packen wir´s an!

Zwei neue Mitarbeiterinnen konnte die Schulabteilung in ihren Reihen begrüßen. Im Interview mit Anja Legge berichten „die Neuen“, aus welchen Feldern sie kommen, welche Aufgaben sie übernehmen und was ihnen bei ihrer Arbeit besonders wichtig ist.

Foto: Privat

Laura Müssig: Ausbildung und Theologie im Fernkurs

  • 2009 – 2013 Bachelorstudium Theologische Studien und Pädagogik an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg
  • 2014-2017 Masterstudium Religion und Bildung an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg
  • 2014-2016 Theologischer Fernkurs Würzburg
  • 2016-2018 Religionspädagogisches Seminar Bamberg
  • seit 2018 Religionslehrerin i. K. an verschiedenen Grund- und Mittelschulen des Bistums, seit 2021 in Faulbach
  • seit September 2020 Leiterin des Seminars Theologie im Fernkurs, seit 2022 Seminarrektorin i. K. im RPI

Warum haben Sie neben dem Masterstudium zusätzlich den Kurs „Theologie im Fernkurs“ absolviert?

Während meines Bachelor- und Masterstudiums war immer wieder vom lebenslangen Lernen die Rede. Nachdem ich im Studium den Schwerpunkt auf die Elementarpädagogik und die Erwachsenenbildung gelegt hatte, wollte ich auch den schulischen Bereich kennenlernen. Deshalb habe ich parallel über Theologie im Fernkurs das Studium zur kirchlichen Religionslehrkraft absolviert. Gerade in der Begleitung und Ausbildung künftiger Religionslehrkräfte halte ich den Bezug zur Praxis für enorm wichtig. Meine Stunden als Religionslehrkraft erlauben mir, den Blick auf die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler nicht zu verlieren. So kann ich neue Methoden selbst ausprobieren und meine Seminare mit konkreten Praxisbeispielen und eigenen Erfahrungen füllen.

Wie unterstützen Sie angehende Religionslehrkräfte? Wo liegen Ihre persönlichen Schwerpunkte und Vorlieben?

Einer meiner Schwerpunkte liegt bei der Durchführung von Moduleinheiten, konkret bei Methoden im Religionsunterricht und Klassenmanagement. Hier versuche ich, angehenden Religionslehrkräften Werkzeuge mit an die Hand zu geben, die sie direkt im Schulalltag einsetzen können. Vor allem Kinderbücher liegen mir dabei sehr am Herzen, weil sie ein breitgefächertes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und viele Anknüpfungspunkte zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler bieten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Begleitung und Beratung von Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmern. Neben dem gemeinsamen Blick auf den Unterricht stehe ich angehenden Religionslehrkräften als Ansprechpartnerin zur Verfügung, versuche mich in deren Situation hineinzuversetzen und regelmäßig zu fragen: „Was brauchen Sie?“

Welche Rolle spielt „Theologie im Fernkurs“ heute und welche Aufgaben haben Sie dort?

Theologie im Fernkurs bietet die Möglichkeit, das Studium neben Familie und Beruf sehr flexibel und unabhängig vom Wohnort zu gestalten. Die Kurse sind sehr heterogen zusammengesetzt, was zeigt, dass das Konzept des Fernkurses nicht nur eine, sondern viele Zielgruppen anspricht. Durch die große Flexibilität lässt sich das Fernstudium mit ganz unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten verknüpfen. Die Teilnehmenden sind oft Menschen, die sich nach mehreren Jahren im erlernten Beruf aus dem Glauben heraus für ein Studium entscheiden und einen kirchlichen Beruf in Schule oder Gemeinde anstreben. Meine Aufgabe als Seminar-Leiterin ist es, Studierende des Religionspädagogischen Kurses in der Diözese Würzburg während des Schulpraktikums zu begleiten, sie bei der Ausarbeitung der schriftlichen Arbeiten zu unterstützen und mit den Beratungslehrkräften vor Ort in Kontakt zu sein. Zudem gestalte ich das Studienwochenende bei Theologie im Fernkurs und führe Diözesen übergreifend in die Unterrichtspraxis ein.

Foto: Privat

Nicola Velte-Ries, Seminarbegleitung, Fortbildung, Kreativwerkstatt

  • 2009-2014 Studium Grundschullehramt in Bamberg
  • 2015-2017 Referendariat an einer Grundschule im Kreis Mainspessart
  • 2017-2020 Staatliche Grundschullehrerin mit Schwerpunkt Katholische Religionslehre im Landkreis Aschaffenburg
  • 2018: Zusatzausbildung „Philosophische Gespräche im Religionsunterricht“
  • seit 2020: Leitung religionspädagogischer Fortbildungen am Martinushaus Aschaffenburg
  • seit Februar 2023 Mitarbeit im RPI im Bereich Grundschule und in der Abteilung Schule und Hochschule im Bereich Fortbildungen

Welche speziellen Anforderungen bringt der Religionsunterricht an der Grundschule ihrer Erfahrung nach mit sich?

Eine Besonderheit ist sicherlich, dass es hier ganz besonders darum geht, die Kinder in ihrem jeweiligen entwicklungspsychologischen Stadium, ihrer kognitiven Entwicklung und ihrer Religionsentwicklung abzuholen. Hier gilt es offen zu sein und zu fördern, ohne zu überfordern. Auch Sprachfähigkeit, also die richtige Sprache und der richtige Ton, sind ein wichtiges Thema in der Grundschule. Denn die Heterogenität ist erfahrungsgemäß groß – und zwar hinsichtlich der im Kind angelegten Entwicklung ebenso wie in Bezug auf Erziehung und Elternhaus, also: Wie wird Religion im Elternhaus gelebt? Kommen religiöse Themen dort zur Sprache? Können Kinder ihre Vorstellungen ausdrücken? Da heißt es sensibel rangehen.

Zu Ihren Aufgaben gehört unter anderem, Seminarteilnehmende während des Referendariats zu begleiten. Was wünschen Sie angehenden Religionslehrkräften für ihren Beruf besonders?

In diesem Schulhalbjahr begleite ich angehende Lehrkräfte durch Seminartage, ab September kommen dann Stundenbesuche und unterrichtsnahe Begleitung dazu. Was ich ihnen aus der Erfahrung meiner eigenen ersten Berufsjahre am meisten wünsche, sind vor allem Selbstvertrauen und Gelassenheit in der harten Anfangszeit oder wenn Lernprozesse mal nicht so aufgehen, wie man das vorher geplant hat. Ein gut geplanter Unterricht kann in der Realität ganz anders aussehen, und da darf man sich nicht frusten lassen. Außerdem Wohlwollen, Geduld mit sich selbst und Ausdauer, die Bereitschaft mit den Schülerinnen und Schülern zu wachsen, Freude am Tun, eine am Kind orientierte Offenheit, Mut zur Veränderung und ein hörendes Ohr für die Sorgen und Nöte der Schülerinnen und Schüler.

Neben der Gestaltung von Moduleinheiten und der Leitung von Fortbildungen sind Sie gemeinsam mit Barbara Mack für die Kreativwertstatt Grundschule verantwortlich. Worum geht es bei diesem Format und wie können auch „alte Hasen“ davon profitieren?

Austausch und Vernetzung unter den KollegInnen kommen im Schulalltag leider häufig viel zu kurz. Die Kreativwerkstatt setzt genau da an: Grundgedanke ist, dass Lehrkräfte unterschiedlichster schulischer Heimat miteinander denken und kreativ sind. Im Team wird eine Unterrichtsstunde oder eine Sequenz erarbeitet, die von allen nutzbar ist, in virtuellen Kleingruppen-Treffs wird der persönliche Austausch vertieft. Damit bietet die Kreativwerkstatt die Chance, durch Vernetzung unterschiedlicher Altersgruppen, Berufserfahrungen und schulisch-persönlicher Hintergründe neue methodische Zugänge zu entdecken. Alte Hasen profitieren dabei von den Methoden, die die Junglehrkräfte aus ihrer zweiten Ausbildungsphase mitbringen. Ältere steuern ungeheuer viel Erfahrung bei, was für die Jüngeren sehr gewinnbringend sein kann.

 

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert